Categories: Unkategorisiert

Was ist digitale Transformation?

Was ist digitale Transformation?

Digitale Transformation ist ein Trendwort, das uns auch im Jahr 2018 weiter begleiten wird. Ein Thema das uns alle betrifft und jeder hat eine Meinung dazu. Umso mehr ich aber mit anderen Menschen über digitale Transformation spreche, umso deutlicher stellt sich heraus, dass es dazu sehr unterschiedliche Sichtweisen gibt. Eine klare Definition fehlt. Was ist digitale Transformation? Gerne möchte ich mit diesem Artikel meine Sicht der Dinge darstellen, als Definitionsansatz aber auch als Diskussionsgrundlage.

Digitale Transformation nach Wikipedia

Ich starte einmal mit der Definition laut Wikipedia: „Die digitale Transformation (auch „digitaler Wandel“) bezeichnet einen fortlaufenden, in digitalen Technologien begründeten Veränderungsprozess, der die gesamte Gesellschaft und insbesondere Unternehmen betrifft.“ Diese Definition klingt schon mal nicht schlecht. Digitale Transformation handelt also von Veränderung durch digitale Technologien. Digitale Technologien an sich sind aber nicht neu. Je nachdem wo man die Grenze ansetzt, gibt es diese bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Es geht meiner Ansicht dabei um mehr als nur „simple“ digitale Technologien. Zu welchen Kombinationen entwickeln sich die digitalen Trends und wie begleiten diese unser Leben.

Digitale Technologien als brillante Technologien

Brynjolfsson und McAfee beschreiben es als „brilliant technologies“, als brillante oder vielmehr geniale Technologien (The Second Machine Age: Work, Progress, and Prosperity in a Time of Brilliant Technologies). Es sind diese genialen Technologien, die aus den digitalen Technologien gebaut werden, die den Unterschied machen. Es geht dabei um Technologien wie künstliche Intelligenz, BigData, IoT, Blockchain, Mobile Devices, Robotic. Dies sind nur einige der Technologien, welche die digitale Transformation antreiben. Aber es sind nicht nur Technologien die Treiber.

Disruptive Geschäftsmodelle

Man spricht immer mehr von der Disruption von Geschäftsmodellen. Bestehende Geschäftsmodelle werden gestört bzw. auch zerstört. Als Beispiele dafür stehen Uber oder AirBnb. Beide Unternehmen haben durch die Nutzung von Plattformen sowohl die Taxi- als auch die Hotel-Branche empfindlich gestört. Und das obwohl weder Uber ein einziges Taxi, noch AirBnb ein einziges Hotelzimmer tatsächlich physisch besitzen, sondern einzig allein die Verbindung von Angebot und Nachfrage über digitale Plattformen zur Verfügung stellen. Disruption von Geschäftsmodellen hat es immer schon gegeben. Der Unterschied ist aber die Geschwindigkeit, mit der Veränderungen heute geschehen, und diese ist gigantisch schnell geworden. Fast jeder hat in kürzester Zeit durch Internet und soziale Medien Zugang zu aller Art von Informationen, die verfügbaren Datenmengen sind riesig und Informationen selbst kein Wettbewerbsvorteil mehr.

Die Geschwindigkeit mit der neue Produkte entwickelt werden nimmt dabei ebenfalls zu. Neue Techniken, wie Design Thinking, helfen dabei in kürzester Zeit Lösungen zu entwickeln, die sich am Kunden orientieren. Bei der Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen wird die Zielgruppe direkt adressiert. Marketingbudgets werden nicht mehr über Massenmedien wie Radio oder Fernsehen im Gießkannenprinzip verteilt. Die Zielgruppe wird über Kanäle der sozialen Medien direkt angesprochen und eingebunden.

>Digitale Transformation und die Organisation

Ein weiterer sichtbarer Wandel findet nicht nur in den Technologien, sondern auch in den Organisationen selbst statt. Schwerfällige und träge Organisationen haben zunehmend Schwierigkeiten mit der Geschwindigkeit, die notwendig ist um als Organisation zu überleben, Schritt zu halten. Und dabei liegt die Herausforderung gar nicht nur in den technologisch bedingten Veränderungen.  Es sind auch die Bedrohungen, die von außen bedingt sind. Unterschiedliche Marktteilnehmer mit immer innovativeren Ideen drängen über neue Kommunikationskanäle auf den Markt. Sie erhöhen den Druck auf bestehende Unternehmen enorm. Reaktionsgeschwindigkeit, Veränderungsbereitschaft, Innovation sind Themen, die bei modernen Unternehmen mehr denn je gefragt sind. Agilität und Selbstorganisation in Organisationen sind mögliche Antworten auf diese Veränderungen.

Agile Organisationen und projektorientierte Arbeitsweise kennzeichnen die neuen Arbeitswelten. Erschwerend hinzu kommt dabei auch eine Veränderung der Arbeitskraft, die durch die, aus dem Arbeitsprozess auslaufenden Fachkräfte, der Baby-Boomer Generation auftritt. Die nachfolgenden in den Arbeitsprozess eintretenden Generationen Y und Z haben ganz andere Vorstellungen, wie ihr Arbeitsumfeld in Bezug auf Job, Karriere, Mobilität und Work-Life Balance aussehen soll. Eine Herausforderung, auf die viele Unternehmen nur unzureichend vorbereitet sind.

Lean Startup und agiles Projektmanagement

Die Geschwindigkeit mit der Veränderungen eintreten macht auch einen anderen Zugang zu Projekten und Projektmanagement notwendig. Detaillierte Konzepte und Analysen mit langfristigen Projektplänen sind in einem komplexer werdenden Umfeld oft nicht mehr sinnvoll. Oft sind diese bereits nach deren Erstellung schon überholt. Methoden wie Lean-Startup helfen mit ihrem Zyklus Planungen zu erstellen, zu messen, daraus zu lernen und das Risiko von Fehlschlägen zu minimieren. Agile Vorgehensweisen wie Scrum sind geeignet mit der Dynamik der Veränderungen besser umzugehen.

Zusammenfassung

Gesellschaften und Unternehmen unterlagen immer einem gewissen Wandel und waren gezwungen, sich diesem anzupassen um zu überleben. Die heutigen Veränderungen, die zu einem großen Teil aus der Einführung und Nutzung völlig neuer Technologien entstehen, erhöhen aber den Druck auf Organisationen in nie gesehenem Ausmaß und Form. Nicht die laufende Verbesserung der Produkte und Leistungen stehen mehr im Mittelpunkt, sondern die Art und Weise wie sich das Unternehmen als Ganzes auf Veränderungen einstellt und diese im eigenen Sinne nutzt.

Für mich bedeutet der Begriff digitale Transformation daher

„Die Umformung eines Unternehmens zu einer agilen und flexiblen Organisation, die laufend Fähigkeiten entwickelt in kürzester Zeit Geschäftsmodelle und Produkte zu erfinden und einzuführen, die sich am Kundennutzen orientieren und durch den Einsatz neuer brillanter Technologien ermöglicht werden.“

 

Dieser Artikel wurde erstmals unter digital-transformation.blog veröffentlicht.

 

Peter Pirker

Share
Published by
Peter Pirker

Recent Posts